Während Sie auf Indoor Bikes oder Heimtrainer trainieren, entfaltet das Intervalltraining sein volles Potenzial, um Ihre physische Leistungsfähigkeit nachhaltig zu steigern. Dieses methodisch ausgearbeitete Programm richtet sich gleichermaßen an Einsteiger sowie ambitionierte Rennradfahrer und strategisch eingesetzten Erholungsintervallen optimieren Sie systematisch Ihre Ausdauer, Kraft und Geschwindigkeit. Nutzen Sie diese bewährte Trainingsmethode, um Ihre Leistungsgrenzen effektiv zu erweitern und Ihren persönlichen Fortschritt zu maximieren.
Welche Intervallarten auf dem Fahrrad gibt es?
Intervalltraining auf dem Fahrrad bedeutet, dass intensive Belastungsphasen gezielt mit Erholungsabschnitten abwechseln. Die verschiedenen Arten von Intervallen lassen sich klar strukturieren und auf unterschiedliche Trainingsziele abstimmen.
Kurze Intervalle
Diese Intervalle bestehen aus hochintensiven Belastungsphasen von etwa 15 bis 60 Sekunden, gefolgt von ebenso kurzen, aktiven Erholungsphasen. Sie verbessern vor allem die maximale Sauerstoffaufnahme (VO2max), die Explosivkraft und die Kraftausdauer. Ein Beispiel wäre 30 Sekunden maximale Belastung, 30 Sekunden lockeres Treten, mehrfach wiederholt.
Lange Intervalle
Bei längeren Intervallen (3 bis 10 Minuten Belastung) mit entsprechend längeren Pausen wird hauptsächlich die Schwellenleistung trainiert. Solche Einheiten steigern die Ausdauer und erhöhen die Leistungsfähigkeit nahe dem anaeroben Schwellenbereichs.
GA2-Intervalle (Grundlagenausdauer 2)
Diese Intervalle finden im mittleren bis oberen Ausdauerbereich statt (ca. 70–80% der maximalen Herzfrequenz). Durch längere Belastungsphasen von etwa 10 bis 20 Minuten mit der Erholungsphase wird vor allem die Ausdauergrundlage verbessert und der Fettstoffwechsel aktiviert.
Schwellenintervalle
Belastungen, die nahe der individuellen anaeroben Schwelle (FTP) liegen und 5 bis 20 Minuten dauern, trainieren die Fähigkeit, die Laktatansammlung zu verzögern und die Ausdauerleistung zu steigern.
VO2max-Intervalle (Entwicklungsbereich)
Diese sind anspruchsvoller und dauern meist zwischen 3 und 8 Minuten. Ziel ist die Steigerung der maximalen Sauerstoffaufnahme und somit eine Verbesserung von Leistungsniveau.
Sprintintervalle (Spitzenbereich)
Sehr kurze, hochintensive Sprints von 20 Sekunden bis etwa 1 Minute fördern die Explosivkraft, Schnellkraft und anaerobes Leistungsniveau.
HIIT (High Intensity Interval Training)
Kombination aus sehr intensiven kurzen Belastungen (15–60 Sekunden) und kurzen Pausen, um maximale Trainingsreize zu setzen. HIIT verbessert sowohl die Ausdauer, die Fettverbrennung als auch die Kraftausdauer.
Sweetspot-Intervalle
Diese Intervalle liegen knapp unter dem anaeroben Schwellenbereich (etwa 85–95% FTP) und dauern in der Regel 10 bis 20 Minuten. Sie bieten eine gute Balance aus Belastung und Erholung und sind ideal für den effektiven Leistungsaufbau.
Wie Intervalltraining die Fitness, Ausdauer und Gesundheit verbessert
Intervalltraining im Radsport verbessert die Kondition, Ausdauerleistungsfähigkeit und Gesundheit auf vielfältige Weise durch seine spezifische Struktur aus wechselnden Belastungs- und Erholungsphasen.
Die wissenschaftliche Forschung zeigt folgende zentrale Wirkungen:
- effektive Steigerung der kardiorespiratorischen Fitness,
- Aktivierung von Stoffwechsel und Fettverbrennung,
- gezielte Stärkung von Muskelkraft und -ausdauer,
- Förderung der Gesundheit bei chronischen Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck oder Diabetes,
- Verbesserung der mentalen Gesundheit und Stressresistenz.
Zusammengefasst, wer Intervalltraining regelmäßig und individuell angepasst in sein Training einbaut, steigert Leistungsfähigkeit und Wohlbefinden nachhaltig.
Tipp: Ein hervorragender Heimtrainer für das Intervalltraining auf dem Fahrrad ist zum Beispiel das Modell HS‑2080 Spark in Schwarz/Gold. Mit seiner 9 kg schweren Schwungmasse, 8 Widerstandsstufen, präziser Pulsmessung und einem verstellbaren Rennsattel sorgt er für realistische Trainingsbedingungen.
Trainingsplan: Aufbau des Intervalltrainings für Anfänger und Rennradfahrer
Ein effektiver Trainingsplan für das Intervalltraining eignet sich sowohl für Anfänger als auch für ambitionierte Rennradfahrer und folgt einigen grundlegenden Prinzipien, die Sicherheit, Fortschritt und Motivation gewährleisten.
Grundstruktur des Intervalltrainings für Anfänger
Der Einstieg ins Intervalltraining sollte vorsichtig erfolgen. Zu Beginn reicht es, zwei Trainingseinheiten pro Woche mit kurzen, intensiven Belastungen und ausreichend langen Pausen einzuplanen. Eine beispielhafte Einheitenstruktur sieht so aus:
- Warm-up (10–15 Minuten): Locker einrollen, langsam die Intensität steigern, damit Herz-Kreislauf-System und Muskulatur auf die Intervalle vorbereitet werden.
- Intervallblock: 5 x 30 Sekunden hohe Belastung (ca. 85-90 % der maximalen Herzfrequenz oder 120 % der FTP), jeweils gefolgt von 30 Sekunden lockerer Erholung. Nach einem Block fünf Minuten aktiv erholen (lockeres Pedalieren). Je nach Fitnesszustand können ein bis drei solcher Blöcke trainiert werden.
- Cool Down (10-15 Minuten): Ruhiges Ausrollen zur optimalen Regeneration.
Für komplette Neueinsteiger empfiehlt es sich, mit drei bis fünf Intervallen pro Einheit zu beginnen und die Wiederholungszahl schrittweise zu erhöhen, sobald das Training sich leichter anfühlt.
Aufbau für fortgeschrittene Radsportler
Mit zunehmender Fitness können die Intervalle sowohl länger als auch intensiver werden:
- Lange Intervalle: 3-5 Minuten Arbeit (Schwellenbereich oder leicht darüber), gefolgt von 2 bis 3 Minuten lockerer Erholung. 3–6 Wiederholungen, je nach Ziel und Trainingsfortschritt.
- Sweetspot- und Schwellenintervalle: 2 x 15-20 Minuten im Bereich von 85–95% der FTP, mit fünf bis zehn Minuten Erholungsphase zwischen den Intervallen.
Zur Abwechslung und gezielten Leistungssteigerung lassen sich verschiedene Intervalltypen miteinander kombinieren. Ein typischer Wochenplan verbindet 2 stärke Intervalltage mit ein bis zwei längeren Ausdauereinheiten im moderaten Tempo.
Die Bedeutung der Regeneration im Intervalltraining auf dem Fahrrad
Regeneration ist ein unverzichtbarer Bestandteil des Intervalltrainings im Cycling. Nur während der Erholungsphasen kann sich der Körper optimal an die intensiven Belastungen anpassen, indem Muskelschäden repariert, Energiereserven aufgefüllt und Stoffwechselprozesse normalisiert werden. Gerade nach den anspruchsvollen Intervallen ist eine gezielte Regeneration essenziell, um Überlastung, Verletzungen und Ermüdungserscheinungen vorzubeugen.
Eine ausreichende Regenerationszeit zwischen den Intervalleinheiten, kombiniert mit aktiver Erholungszeit, fördert die Entgiftung des Körpers und unterstützt die Wiederherstellung des Leistungsniveaus. Neben Ruhephasen sind auch ausreichender Schlaf, eine ausgewogene Ernährung sowie Maßnahmen wie Dehnen, Faszientraining oder leichte Mobilitätsübungen wichtige Bestandteile eines ganzheitlichen Regenerationsprozesses.
Fehlt die passende Erholung, steigt das Risiko für Übertraining, Trainingsplateaus und gesundheitliche Probleme. Deshalb sollte Regeneration bewusst in den Trainingsplan integriert werden, idealerweise mit mindestens einem bis zwei regenerativen Tagen pro Woche, besonders bei mehreren intensiven Intervall-Einheiten.
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Autor: Marianna Bachanek