Ausfallschritte mit Kurzhanteln - Anleitung zur richtigen Ausführung

Ausfallschritte mit Kurzhanteln - Anleitung zur richtigen Ausführung

Möchten Sie Ihre Beinmuskulatur effektiv stärken und gleichzeitig Ihre Stabilität verbessern? Ausfallschritte mit Kurzhanteln sind eine hervorragende Übung, um genau das zu erreichen. Doch nur mit der richtigen Ausführung entfaltet diese Übung sein volles Potenzial und hilft Ihnen, Verletzungen zu vermeiden. Erfahren Sie, worauf Sie achten müssen, damit Sie Ihre Workouts noch effektiver und sicherer gestalten können.

Ausfallschritte mit Kurzhanteln: Beanspruchte Muskeln

Ausfallschritte, auch als Lunges bekannt, sind eine ausgezeichnete Übung, um Kraft und Stabilität in den Beinen gezielt zu verbessern. Sie fördern die Koordination und Balance und aktivieren gleichzeitig mehrere wichtige Muskeln, vor allem: 

  • den großen Gesäßmuskel,
  • die Muskeln in Ober- und Unterschenkel,
  • den Beinbizeps,
  • die Hüftmuskulatur, 
  • die Adduktoren (Muskelgruppe an der Oberschenkelinnenseite),
  • die Wadenmuskulatur,
  • die Tiefenstabilisatoren im Rumpf,
  • die Unterarmmuskulatur durch das Halten des Gewichts.

Ausfallschritte mit Kurzhanteln zu Hause auf Trainingsmatte

Dank dieser vielseitigen Muskelbeanspruchung eignen sich Ausfallschritte perfekt für ein funktionelles Training, das sowohl Muskelaufbau als auch Stabilität und Körperkontrolle fördert.

Die richtige Ausführung bei Ausfallschritten

Die richtige Umsetzung beim Lunge erfordert Konzentration auf Technik und Körperhaltung, um bestmögliche Trainingsergebnisse zu erzielen und Verletzungen zu vermeiden.

  1. Ausgangsposition: Stellen Sie sich aufrecht und hüftbreit hin. Halten Sie in jeder Hand ein Zusatzgewicht, die Arme hängen locker und seitlich an Ihrem Körper. Spannen Sie die Körpermitte an und richten Sie den Blick nach vorne. Ihr Rücken bleibt gerade.
  2. Bewegungsausführung: Machen Sie mit einem Bein einen großen Schritt nach vorne. Beugen Sie beide Kniegelenke und senken Sie das rückwärtige Knie kontrolliert ab, bis es sich knapp über dem Boden befindet. Das vordere Knie bildet einen rechten Winkel, bleibt direkt über dem Sprunggelenk und ragt nicht über die Fußspitze hinaus. Das Körpergewicht verteilt sich etwa 75 % auf das vordere Bein und 25 % auf das hintere.
  3. Atmung: Atmen Sie während des Absenkens langsam und kontrolliert ein. Beim kraftvollen Abstoßen mit der Ferse des vorderen Fußes atmen Sie aus.
  4. Rückkehr in die Ausgangsposition: Drücken Sie sich mit der Ferse des vorderen Fußes kraftvoll ab und kehren Sie zurück in die Ausgangsposition. Wiederholen Sie die Bewegung mit dem anderen Bein, um beide Seiten gleichmäßig zu trainieren.

Mit dieser Technik holen Sie das Maximum aus Ausfallschritten  heraus und trainieren die Zielmuskulatur effektiv und sicher.

Fußstellung und Technik bei Ausfallschritten, um den Po zu trainieren

Die Fußstellung und Technik bei Ausfallschritten spielen eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, bestimmte Muskelgruppen gezielt zu trainieren. Je nachdem, wie Sie Ihren Schritt ausführen und Ihren Oberkörper ausrichten, können Sie entweder verstärkt den Quadrizeps oder den Po (Gluteus) aktivieren.

Frau führt Ausfallschritte mit schwarzen Kurzhanteln im Fitnessstudio aus

Möchten Sie gezielt den Po trainieren, empfiehlt es sich, größere und längere Schritte zu machen. Der Oberkörper bleibt dabei leicht nach vorne gerichtet, wobei der Rücken stets gerade gehalten wird. Durch diese Technik verlagert sich der Fokus auf die Gesäßmuskulatur – der Gluteus arbeitet intensiver mit und Sie spüren die Übung deutlich im Po. 

Zusätzlich sollten Sie sich beim Hochdrücken aus dem Ausfallschritt bewusst von der Ferse des vorderen Fußes abstoßen, um die Gesäßmuskeln noch stärker zu beanspruchen.

Wenn Sie dagegen den Quadrizeps verstärkt ansprechen möchten, wählen Sie eher einen kürzeren Schritt und halten den Oberkörper aufrecht über dem vorderen Bein. In dieser Position wird der Oberschenkel deutlich stärker belastet und Sie spüren die Spannung vor allem hier.

Häufige Fehler bei Ausfallschritten mit Gewicht

Lunges mit Gewicht sind eine effektive Übung, die allerdings nur durch eine korrekte Technik ihre volle Wirkung entfalten kann. Gerade bei dieser anspruchsvollen Bewegung schleichen sich leicht Fehler ein, die nicht nur den Trainingserfolg mindern, sondern auch das Verletzungsrisiko erhöhen können. Zu den häufigsten Fehlern bei Ausfallschritten mit Gewicht zählen:

  • falsche Körperhaltung,
  • zu kleiner oder zu großer Schritt,
  • zu schwere Belastung,
  • unkontrollierte Bewegung,
  • Vernachlässigung der Atmung,
  • fehlende Rumpfspannung.

Durch das Vermeiden dieser typischen Fehler verbessern Sie die Trainingsqualität und verringern das Risiko für Gelenkprobleme oder Muskelverspannungen nachhaltig.

Ausfallschritte mit Gewicht: Kurz- oder Langhantel?

Ob Sie Hanteln oder die Langhantel für Lunges nutzen sollten, hängt von Ihren Trainingszielen und individuellen Vorlieben ab:

  • Kurzhanteln bieten maximale Bewegungsfreiheit, lassen sich leicht an Ihr aktuelles Kraftniveau anpassen und eignen sich besonders für Einsteiger sowie das Training von Koordination, Balance und Griffkraft. Sie ermöglichen zudem einen natürlicheren Bewegungsablauf, da die Arme neben dem Körper verbleiben.
  • Hantelstangen sind vor allem für Fortgeschrittene interessant, die mit höheren Gewichten arbeiten möchten. Sie fördern zusätzlich die Rumpfstabilität, erfordern aber eine sehr saubere Technik, da die Belastung auf den gesamten Körper verteilt wird und die Balance anspruchsvoller ist.

Frau trainiert Ausfallschritte mit blauen Kurzhanteln von Hop-Sport im Wohnzimmer

Grundsätzlich eignen sich beide Varianten hervorragend für ein effektives Beintraining. Wichtig ist, das Equipment zu wählen, mit dem Sie die Übung technisch sauber ausführen können und das Ihren Trainingszielen am besten entspricht.

Alternative Varianten und ähnliche Übungen zu Ausfallschritten für ganzheitlichen Muskelaufbau

Es gibt zahlreiche alternative Varianten der Lunges, mit denen Sie gezielt unterschiedliche Muskeln ansprechen und das Training abwechslungsreich sowie ganzheitlich gestalten können. 

  • Reverse Lunges: Statt nach vorne, führen Sie den Schritt nach hinten aus. Dies entlastet das Knie und fordert besonders den Gluteus sowie die hinteren Oberschenkel.
  • Walking Lunges: Sie wechseln bei jedem Schritt die Seite und bewegen sich vorwärts durch den Raum.
  • Side Lunges (seitliche Ausfallschritte mit Kurzhanteln): Sie treten zur Seite und beugen dabei ein Bein, während das andere durchgestreckt bleibt. So trainieren Sie vor allem die Adduktoren und die seitliche Beinmuskulatur.
  • Bulgarian Split Squat: Das hintere Bein wird auf einer Erhöhung abgelegt (wie Hantelbänke). Dadurch verstärken Sie die Belastung auf den Gluteus und den Quadrizeps des Vorderbeins und fördern gleichzeitig die Rumpfstabilität.
  • Sprung-Lunges: Sie springen dynamisch aus dem Ausfallschritt heraus und wechseln in der Luft die Beine. Diese explosive Variante steigert die Kraftausdauer und die Schnellkraft.
  • Cross Lunges: Bei dieser Variante kreuzen Sie das hintere Bein diagonal hinter das zweite Standbein, was besonders die tief liegenden Hüft- und Gesäßmuskeln beansprucht und die Stabilität sowie Beweglichkeit verbessert.

Durch die Variation des Bewegungsablaufs oder des eingesetzten Equipments sprechen Sie immer wieder neue Muskelgruppen an, fördern Koordination und erhöhen die Trainingsintensität.

Trainingshinweise für Einsteiger und Fortgeschrittene

Einsteiger sollten ihr Training mit leichten Kurzhanteln und maximaler Fokus auf eine saubere Technik beginnen. Empfehlenswert sind 2-3 Sätze mit 8-12 Wiederholungen pro Bein und ausreichend langen Pausen, um die Kontrolle in der Bewegung zu behalten. Erst, wenn die Durchführung sicher ist, kann das Trainingsgewicht gesteigert werden.

Fortgeschrittene profitieren von schwereren Gewichten, mehr Sätzen (3-4) und variablen Wiederholungszahlen. Sie können zudem das Tempo variieren, die Schrittweite anpassen oder verschiedene Lunge-Variationen einbauen, um neue Trainingsreize zu setzen. Lassen sich flexibel in jedes Bein- oder Ganzkörpertraining integrieren und sorgen bei regelmäßiger Umsetzung für nachhaltige Trainingsfortschritte.

Autor: Marianna Bachanek